Aufräumen/Ordnung mit bei ADHS-Kindern

  • Hallo zusammen,


    vielleicht hat ja jemand von Euch den ultimativen Tipp für uns?


    Max hat Kisten in seinem Zimmer für die Spielsachen und auch eine Kiste, die zum Kramen, d.h. alles durcheinander ist


    Sonst ist halt sortiert, 1 x Lego, 1 Playmobil und 1 x Spielzeugautos....Stofftiere stehen im Regal.


    Meistens räume ich mit ihm gemeinsam am WE alles genau auf bzw. helfe ihm....und in der Woche soll er selbst machen, aber gerade jetzt, wenn ich abends von der Arbeit, sieht das Zimmer wie ein Schlachtfeld aus und es fällt mir schwer, nicht allein aufzuräumen...


    Wie macht ihr das? Habt ihr Tipps? Hier haben doch auch einige AD(H)S-Kinder...


    LG
    Sabine

  • Hallo Sabine


    Also unser Sascha ist neun und er schaft es leider auch net alleine :( Naja ich drück die Daumen das Du hier Tipps bekommst. :druck6 Ich lese einfach mal mit :D

  • Wie alt ist Max denn? Wichtig finde ich, dass Zimmer aufräumen nicht zum Dauerstreitthema wird und meine Erfahrung ist, dass Kinder bis zum 11. oder 12. Lebensjahr selten in der Lage sind ihr Zimmer komplett ohne Anleitung aufzuräumen. Du könntest mit ihm beispielsweise vereinbaren, dass er abends immer die selbe Kiste, also entweder Lego oder Playmobil oder die Stofftiere oder die Autos aufräumen soll. Eine festgelegte, kleine Aufgabe, die er kognitiv erfassen und erledigen kann. Wenn das super klappt, dann könntest du eine weitere Kiste dazu nehmen. Du müsstest eben dann akzeptieren, dass das Zimmer abends auch mal wie nach einem Sturm aussehen, weil er eben mit Lego gespielt hat, aber es seine Aufgabe ist die Autos aufzuräumen. Immer daran denken, dass für dein Kind Spielen viel wichtiger ist als Aufräumen ;-).

  • Wirkliche Tips habe ich nicht , aber zuletzt im TV gesehen und gedacht tolle Idee.
    Der Junge , auch mit ADHS , hatte Kisten zum sortieren und aufräumen und das tolle, eine abgegrenzte "Wühlecke" . Das Zimmer musste abends aufgeräumt sein, nur die Wühlecke durfte im Chaos versinken ;). Die wurde am am WE spielerich mit den Eltern zusammen aufgeräumt.
    Einen Versuch ist es bestimmt wert . Vielleicht hat dein Max ja z.B. ein Hochbett und darunter passt die Wühlecke hin? Oder einen Spielteppich der mit den Spielzeugkisten abgegrenzt zur Wühlecke wird ........

    • Offizieller Beitrag

    Das Aufräumen wird Max alleine nicht schaffen, Chaos im Kopf und im Zimmer das ist eindeutig zuviel, er braucht da eine Anleitung am besten von dir.



    Es gibt verschiedene Möglichkeiten des Aufräumens:



    1. Ihr räumt jeden Abend gemeinsam auf - Nachteil: es wird auf dauer langweilig und sehr anstrengend.



    2. Ihr räumt jeden Abend einen Teil weg und am Wochenende wird gemeinsam komplett aufgeräumt.



    3. Du räumst einiges an Spielzeug erstmal aus dem Zimmer.



    4. Du machst eine Liste mit den Dingen die Max zu erledigen hat, z.B Lego einräumen und Playmobil, bei dem Lego hilfst du mit und dann gehst du aus dem Zimmer und erinnerst ihn noch mal an das Playmobil, nicht sagen räum es weg nur daran erinnern, er hat ja die Liste, das ist Anfangs zwar schwer und erfordert viel Durchhaltevermögen, aber mit der Zeit wird die Liste länger und irgendwann brauchst du nicht mehr mithelfen.



    Ich finde die Idee mit dem Chaosteppich sehr gut, eine kleine Ecke im Zimmer darf ruhig unaufgeräumt bleiben, aber dafür muss der Rest aufgeräumt werden.



    Wie es letztendlich bei euch umgesetzt wird, kannst du nur herausfinden, in dem du mehrere Varianten ausprobierst, nicht jedes Kind mit ADHS ist gleich, es gibt sogar Kinder deren Zimmer sind sehr ordentlich, jeder hat da seine eigene Ordnung.



    Viel Glück bei der Umsetzung und berichte doch mal wie es klappt.



    LG


    anni38 :sonne

  • Man, seid Ihr schnell....so lange war ich doch gar nicht offline...


    Sandra, Max ist 7,5 und sicher ist Spielen richtiger als Aufräumen, ich bin ja auch fr0h, wenn er tolle Ideen hat....
    aber barfuß als Kleinteilen finde ich nicht so klasse...


    Eine Chaosecke unter dem Bett mit Chaoskiste haben wir und Max hat übersichtliches Spielzeug im Zimmer.


    Mir ist klar, dass er es nicht alleine kann und ich bin wahrscheinlich auch nur aufgrund meines Krankheitsbildes an manchen Tagen empfindlicher als an anderen.


    Ich werde mal sehen, was wir noch umsetzen können.


    Vielen Dank.


    LG
    Sabine

  • Also ich kenne mich ja mit dem AHDHS nicht wirklich aus. Aber bei uns ist es so, dass immer erst das eine weg geräumt werden muss, bevor das nächste rausgenommen wird. Ist das auch zu schwer umzusetzen bei ADHS Kindern? :blush: Vielleicht (wenn die Möglichkeit besteht) öfter mal ein Auge darauf werfen dass auch wirklich die Sachen weg geräumt werden. Ansonsten ruhig nochmal darauf hinweisen und helfen. Bei meinem Großen (auch 7 Jahre) muss ich auch öfter nochmal was sagen. :winki:

  • Hallo,
    Oliver ist 17 und hat ja ADHS.
    Wir haben es in all den Jahren nicht geschafft, ihm Ordnung halten beizubringen.
    Wir waren wirklich sehr kreativ und haben alles mögliche ausprobiert. Irgendwie sah sein Zimmer immer nach kürzester Zeit aus als ob noch nie irgendjemand irgendetwas aufgeräumt hätte. Mit Vorliebe ließ er alles immer gerade da fallen, wo er gerade stand.
    Er bekam lange Zeit Ritalin, was seine Symptomatik in Bezug auf Ordnung nicht wirklich verbesserte. Dann kam auch noch die Pubertät hinzu. JAUL.
    Seit einem halben Jahr nun nimmt er keine Medikamente mehr.
    Und so langsam entkommt er auch den Hormonklauen der Pubertät.
    Und es geschehen Zeichen und Wunder: er entwickelt sich.. ist sogar in der Lage sein Zimmer halbwegs ordentlich zu halten und wurde bereits dabei ertappt, wie er seinen leeren Teller gen Spüle brachte !
    Also, nur Mut, irgendwann wächst sich ADHS aus.
    Liebe Grüße
    Zauberstaub

  • Also bei uns ist es auch mit dem großen sehr schwer ,wie haben aber jetzt gute erfahrung gemacht einfach nur bei ihm dabei stehen zu bleiben und selber gar nichts zu machen ,vorher haben wir uns auch immer auf den kopf gestellt, aber das beste ist wirklich daneben stehen zu bleiben und vielleicht so ein oder zwei tips zu geben und mehr nicht ,man kann sogar dabei ein buch lesen ,hauptsache ist man steht (oder sitzt ) im gleichen raum .und wenn er noch so jung ist anweisungen dabei geben aber selber nicht einschreiten !Sich aber einfach die zeit nehmen ,nur muss ich dir auch sagen es ist zeit und nervenaufreibend da adhs kinder es nie so schaffen werden wie wir es uns wünschen würden
    Aber dennoch zeigt es erfolg mit jedem mal :druck6

  • Ich bin der Meinung, dass Zimmer aufräumen in vielen Familien völlig überbewertet wird und damit zum unnötigen Streitthema. Mit 7 Jahren habe ich mein Zimmer wirklich selten aufgeräumt. Bei meiner Mutter hat das Aufräumen 10 Minuten gedauert, während es bei mir bestimmt deutlich mehr Zeit in Anspruch genommen hätte. Natürlich habe ich hin und wieder den Müll raus gebracht oder geholfen den Tisch zu decken, aber wirklich viel habe ich meinen Eltern im Haushalt nie geholfen und das haben sie auch nie eingefordert. Trotzdem bin ich heute dazu in der Lage meine Wohnung effektiv und sauber zu putzen. Als Kind habe ich mich im Chaos sehr wohl gefühlt. Jetzt mag ich meine Wohnung ordentlich. Mein Freund hingegen, der als Kind zum Aufräumen mit drohender Taschengeldkürzung und Schreien "gezwungen" wurde, muss bis heute von außen zum Putzen motiviert werden, da er nie einen Eigenantrieb entwickeln konnte.


    Würde Max denn mit dir zusammen ohne Meckern aufräumen oder sieht er dazu überhaupt keinen Anlass und räumt nur auf, weil du es forderst?

  • @zauberstaub


    Bist du dir sicher das Adhs sich auswächst?
    Warum gibt es dann selbst noch soviele Erwachsene die es haben?


    Meine Beiden groen sind Adhs Kinder,und aufraümen ist bei uns Katastrophe.
    Beim Großen gehe ich bei Zeiten hin und räume auf.Alleine wrde er es nicht schaffen,manchmal hilft er ,manchmal nicht.
    Es muß von alleine kommen unter Zwang geht da gar nichts.
    Beim mittleren gehe ich mit ins Zimmer und dann wird alles vom Boden aufgehoben,zum Saugen.Manchmal geht es ratzfatz manchmal dauert es einen ganzen Sonntag Nachmittag.


    Adhs kinder brauchen 18x mal lnger um dinge zu automatisieren,als normale Kids.

  • @zauberstaub


    Bist du dir sicher das Adhs sich auswächst?
    Warum gibt es dann selbst noch soviele Erwachsene die es haben?


    Sicher nicht auswachsen im Sinne von verschwinden. Aber es wird halt weniger, weil:


    Adhs kinder brauchen 18x mal lnger um dinge zu automatisieren,als normale Kids.


    selbst die 18-fache Zeit irgendwann rum ist ;)



    Sabine, was macht Max Deiner Meinung nach denn solche Schwierigkeiten?
    Strengt es ihn vielleicht sehr an, sich die richtige Kiste zu merken? Dann würde es vielleicht helfen, Bilder vom entsprechenden Spielzeug auf die Kiste zu malen.
    Ist er Abends einfach schon zu unkonzentriert? Vielleicht könnt ihr die "Aufräumzeit" besser auf den Tag verteilen. Es gibt also immer erst eine neue Kiste, wenn die alte wieder weggeräumt ist. Aber Du bist tagsüber nicht zu hause, bekommt Dein Göttergatte die Überwachung solcher Regeln in den Griff?


    Ein etwas unkonventioneller Tipp kommt von meiner Mutter: Sie hat irgendwann ein eigenes Spielzeugkehrset angeschafft. Damit waren die vielen kleinen Legosteinchen ganz fix zusammengefegt und in die Kiste geschaufelt.
    Meine Mutter hatte (und hat) drei Kinder, die Aufräumen als echte Qual empfunden haben. Ich weiß, dass ich als Kind wirklich den Tränen nahe in meinem Kinderzimmer stand und nicht wußte, wo ich anfangen soll. Mir hätte sicher ein Aufräumplan geholfen, in welcher Reihenfolge ich was aufräume. Auf die Idee ist leider keiner gekommen und meine Mutter hatte nicht immer die Zeit mir die Sachen "anzusagen".



    und es fällt mir schwer, nicht allein aufzuräumen...


    Wie macht ihr das? Habt ihr Tipps?


    Noch ein nicht ganz ernst gemeinter Tipp: Ein dickeres Fell zulegen und Deine Vorstellung von Ordnung grundlegend überarbeiten ;)

  • Corrie, mit meiner Vorstellung von Ordnung hast Du schon Recht, ich übertreibe manchmal ein wenig... :love:


    Eins nach dem anderen rausräumen ist eigentlich schon eine Regel, aber mein Göttergatte hat das nicht immer so im Auge.... :whistling:


    Ich vermute, dass Max einfach nur ein Durcheinander sieht und damit überfordert ist....in den Kisten ist meist ein "Rest" drin, somit weiß er, was wo hinein kommt....


    Jetzt in den Ferien ist es natürlich chaotischer, weil er einfach mehr zu Hause ist.....wir werden schon einen Weg finden....Kehrblech und Handfeger hatte er auch....ist wohl kaputt....werde ich wohl mal neu anschaffen....wir haben auch so ein Legoaufräumding, das Legos einsammelt, aber helfen tut das auch nicht....grummel...


    LG
    Sabine

  • Ich vermute, dass Max einfach nur ein Durcheinander sieht und damit überfordert ist...


    Genau so geht es Lisa... Wenn es zu schlimm ist in ihrem kleinen Zimmer, dann steht sie da, fängt an zu weinen und sagt "Ich weiß doch gar nicht wo ich anfangen soll!"... Dann helfe ich indem ich ihr sage, dass sie z.B. mit den Dingen auf dem Fußboden anfangen könnte... Dann vielleicht den Schreibtisch usw... Problem bei ihr ist aber dann auch manchmal die "Faulheit" (die ich auch von mir und noch mehr von meinem Mann kenne): Da liegt ein Puzzelteil was beim wegräumen vergessen worden ist und es ist VIEL zu anstrengend die Puzzelschachtel aus dem Regal zu nehmen und das kleine Puzzelteil dorthinein zu tun... Viel Arbeit für den wenig sichtbaren Aufräumeffekt... Da wirft sie lieber alles schnell in die "Kramkiste" (oder Restekiste)... Aber das geht halt nicht bzw. führ zu noch mehr Stress, wenn diese dann mal aufgeräumt werden muss... Aber Lisa ist kein ADHS-Kind und ich denke, das wird im laufe der Jahre schon werden... Und besonders anspruchsvoll bin ich nicht - ich kenn ja mich selbst ;) ... Bei Lucas ist das noch schwieriger... Da muss ich zur Zeit immer daneben sitzen und ganz dolle helfen... Aber er ist ja auch erst 4 Jahre... Ihm gebe ich oft die Dinge in die Hand, die er dann in die richtige Kiste bringen muss... Aber es passiert oft, dass ihm auf dem Weg zur Legokiste mit den drei Legos in der Hand schon wieder eine neue Spielidee einfällt und dann vergisst er auf dem kurzen Weg zur Kiste, was er eigentlich machen sollte... Da muss ich ihn immer wieder erinnern... Hoffe, das wird irgendwann besser... Und Jacob??? Lach... Ich berichte in ein paar Jahren...


    Sabine, du wirst bei Max wirklich mehr Geduld haben müssen, als vielleicht bei Marie oder andere Mütter bei anderen Kindern... Aber das wird schon werden... Hoffe ich... Bleib nur dran... Ich glaube die Mutter meines Mannes hat irgendwann aufgegeben und alles für ihn gemacht, weil sie keine Lust hatte stundenlang daneben zu sitzen... Das Ergebnis willst du nicht sehen... Lucas und er unterschieden sich nicht sehr in den Aufräumfähigkeiten ;) ...


    Liebe Grüße,
    Dagmar

  • Hallo,
    sorry für die verspätete Antwort, ich hatte gar nicht mitgekriegt, daß du mich was gefragt hast.
    Bei den meisten wächst es sich aus - mehr oder weniger.
    Es hat mit dem Hirnstoffwechsel zutun. Vernetzungen mit ADHS zu bilden ist sehr schwer, aber nicht unmöglich.Und irgendwann schaffen dies die meisten. Es bleiben aber sicher ein Leben lang gewisse Symptome. Nur nicht mehr so auffällig. Und es gibt auch oft Rückfälle. Aber insgesamt geht es mit den Jahren besser.
    Liebe Grüße
    zauberstaub :sonne

  • ..auch wir haben mit Josef beim Aufräumen immernoch unsere Problemchen, er ist total überfordert, wenn es heißt aufräumen. ICh denke und glaube ihm, dass er so ist - das ist in seinem Gesicht zu sehen und manchmal fängt er dann an zu zittern.
    Mit dem "verwachsen" hat der Kipsych auch gesagt, so ca wenn er um die 21 ist - ist er ein "normales" Kind ohne große ADHS-AUffälligkeiten, nur bis dahin ist es ein ellenlanger Weg nicht nur für Josef, sondern für uns - es ist ja ein ständiges Ermahnen und Gutzureden notwendig.


    Wenn er dann mit Lego spielt, ist er total entspannt - dabei entsteht aber dieses Zimmerchaos - ich weiß manchmal auch nicht wo mir die Haare stehen - ich weiß jedenfalls das er es nicht absichtlich macht, obwohl ich es anfangs geglaubt habe.
    Mein Mann hat da andere Ansichten, die ich nicht immer teile. Nein :lol:
    Er meint das Josef das sehrwohl versteht das Chaos zu bewältigen, aber ich denke da sind Männer eh anders, jedenfalls meiner.
    Nun ist er paar Tage in Dresden und ich habe für morgen auf dem Plan, Josefs Zimmer mal richtig aufzuräumen.


    Wahrscheinlich wird er dann sowieso nichts widerfinden, weil er eine andere Ordnung hat. ;)

  • Ich zieh das Thema nochmal hoch ,auch wenn es schon älter ist.


    Ja,es wird tatsächlich besser mit dem Aufräumen und selber organisieren.
    Enrico hat seit jetzt bestimmt 1 Monat sein Zimmer im Griff.
    Zwar nach seinen Vorstellungen (nicht die meinen), aber man kann ins Zimmer gehen ,der Boden ist frei und er dekoriert sogar seinen Regale.


    Letzten Sonntag hat er alleine Morgens um 8 umgestellt,und sogar alles selber gesaugt.


    Das ist für ihn echt beachtlich,dafür das ,das Zimmer sonst immer aussah wie nach einem Bombenangriff.


    Und das allerbeste ist das ich nicht mal was sagen musste.

  • Genieß die Ordnung - sie hält sicher nicht lange an. Das kenn ich von meinen Kids auch. Am schlimmsten ist es bei meinem Jungen mit ADHS. Da kann man das Zimmer auch meist nicht betreten ohne über irgendetwas zu fallen und irgendwo draufzutreten. Aber es gibt auch Tage, wo das Zimmer sauber ist - bleibt dann zwar nicht lange, aber immerhin ist es mal aufgeräumt.


    LG Nicole