"falsche" Bewegungsabläufe beim Schreibenlernen?

  • Ich habe schon eine Weile gegoogelt und bin auf widersprüchliche - theoretische - Meinungen gestoßen. Deshalb frage ich jetzt Euch Eltern und Lehrer nach der Praxis:


    Hat es etwas zu bedeuten, wenn ein Kind "falschrum" schreibt. Ich meine damit, dass die Buchstaben am Ende zwar richtig aussehen, aber die Striche in die für mich falsche Richtung gemalt werden. Das "I" fängt unten an und wird nach oben gemalt. Auch beim Malen wird der Stift eher geschoben als gezogen.
    Geht das von selber weg, wenn es in der Schule (erst nächstes Jahr) die richtigen Abläufe lernt oder ist das bis dahin so tief drin, dass sich das Kind dann damit schwer tut?

  • Das kenn ich von meinen Kindern.
    Da werden selbst zahlen gerne mal von unten nach oben geschrieben.
    Oder die 1 guckt in die falsche Richtung.


    Bei uns wurde das erst besser ,als die beiden Großen mit Schreibschrift angefangen haben.


    Das der Stift noch geschoben wird kann an der Feinmotorik liegen.


    Erik hält den Stift auch heute noch manchmal zu hoch fest oder im Faustgriff.


    Meist wird bei den Schuluntersuchungen auch darauf geschaut und evtl.Ergo oder Motopädie angeraten.

  • Ich schreibe auch "seltsam", also zum einen halte ich den Stift "falsch" (ich habe noch nie jemanden gesehen, der den Stift auch so hält). Meine Grundschullehrerin hat versucht mir das abzutrainieren, aber wohl nicht sehr erfolgreich, bei mir "schmieren" deshalb fast alle Füller. Zuletzt habe ich als Rechtshänderin mit einem Linkshänderfüller geschrieben. Die 5 schreibe ich ohne abzusetzen von unten nach oben, die 1, 2 und die 9 ebenso, genau wie das "S", das "Z", das "L" und das "P". Ich habe keine Ahnung weshalb ich schreibe, wie ich schreibe. Eventuell liegt es daran, dass ich mir selbst Rechnen und Schreiben beigebracht habe. Auf jeden Fall beeinträchtigt mich das nicht wirklich. Ich schreibe so schnell und "schön" wie viele anderen auch.

  • Die "richtigen" Bewegungsabläufe werden in der Schule trainiert, d.h. es gibt besonders "zeitsparende" Varianten die das Handgelenk eher schonen als andere und die verhindern, dass man die Tinte des Füllers wieder verschmiert. Linkshänder bekommen zum Teil andere Varianten von der Grundschullehrerin gezeigt, da sie ja oft mit dem Problem kämpfen, ihre eigene Schrift evtl. mit ihrer Hand wieder zu verschmieren. Wenn dein Kind also noch nicht zur Schule geht, ist das alles also noch nicht dramatisch und auch bei Erst- und Zweitklässler sieht man noch häufig "bewegungsunrichtige" Druckbuchstaben und Zahlen. Die Stifthaltung beim Malen sollte man jedoch zwischendrin liebevoll korrigieren. Es gibt zwar immer ein paar "kleine und große Spezis";-), die mit sehr originellen Stifthaltungen sauber und schnell schreiben und trotzdem nicht ständig einen Handkrampf bekommen, aber .... Die gängige Stifthaltung ist jedoch die "orthopädischste" und kann nicht schaden, wogegen mache Spezialhaltungen dann doch irgendwann schwierig werden können. Ein Vorschulkind darf und soll ruhig auch häufiger Schneiden und Kleben üben - sprich alles, was die Feinmotorik schult ist gut und Schneiden und Kleben brauchen die Kids auch in der Schule.


    Liebe Grüße
    Socke
    (Deutschlehrerin Sek. I, habe jedoch auch schon an der Grundschule gearbeitet und arbeite viel mit LRS-Kindern)

  • Danke für Eure Antworten bis jetzt!


    Wenn dein Kind also noch nicht zur Schule geht


    1. Nix mein Kind, nur geliehen ;) (liest denn wirklich niemand meinen Steckbrief :ari3 )
    2. Noch lange nicht, aber bis dahin wird das Kind sicher schreiben können und ich habe halt die Befürchtung, dass es dann zu spät ist die falschen Bewegungen wieder rauszubekommen.


    Hat jemand Erfahrung damit?


    P.S. Basteln, malen, schneiden, kleben, kneten, Perlen etc. macht das Kind fast täglich und auch sehr sehr sorgfältig. Probleme mit der Feinmotorik sehe ich eher nicht, es malt die Buchstaben halt so, wie er es sich selber beigebracht hat und scheinbar ist für dieses Kind "von unten nach oben" sinniger als andersrum.

  • Isch habe deinen Steckbrief gelesen :phat:


    Vielleicht wird die Maus der neue Albert Einstein und erfindet eine völlig neue unkompliziertere Art zu schreiben?


    Ich finde es bemerkenswert das er sich das schreiben selber beibringt.

  • @angeleyes: Wenn dieses Kind mal etwas UNKOMPLIZIERTES erfindet, dann lerne ich in diesem Leben noch singen! :rofl:


    Ich fänd's ja besser, es würde sich Radfahren und auf Bäume klettern beibringen, aber so isset numa nich.

    • Offizieller Beitrag

    Corrie, inzwischen ist alles "normal".....nur spiegelverkehrt nicht.


    Klar trainieren wir gemeinsam....und wenn meine Schüler dann auf dem Papier schreiben, schreiben sie wieder wie bisher. :rofl:


    Ich habe es mir weitgehend abgewöhnt, den Kindern dazu etwas zu sagen....nur noch punktuell, wenn die Schrift ganz schrecklich ist.


    Mit Alicia habe ich immer wieder Buchstaben "richtig" geschrieben, nachgespurt, damit sich der Bewegungsablauf einprägt....."in 1:1-Betreuung"......das hatte Erfolg.


    Wenn Du etwas zum Schreibenüben brauchst - Bewegungsabläufe -, würde ich danach sehen und Dir oder grini schicken. Bitte, sage da noch mal Bescheid.



    Liebe Grüße


    Bärbel :hund1

  • Finn hatte das auch vor der Schule, seid er jetzt in der Schule ist schreibt er inzwischen alles richtig, nur noch die 1 von unten nach oben.


    Muss dazu sagen das es schon etwas arbeit bei den hausaufgaben war, denn der lehrer hat sicher nicht immer ein auge darauf wie ein kind die buchstaben schreibt. darum hab ich da einfach bei den hausaufgaben immer sehr sorgfältig geschaut und konsequent darauf geachtet. hat meiner meinung nach sehr gut geklappt. und dieses nachspuren wie bärbel es meinte habe ich dann auch öfter in übungen oder hausaufgaben eingebaut.


    die stifthaltung wird bei unserem Kindergarten schon vom ersten jahr sehr stark trainiert. da achten die erzieherinnen penibel darauf das die kinder keine falsche stifthaltung bekommen. wird auch im elterngespräch besprochen und bei bedarf darauf hingewiesen das man das üben soll bzw sollte.


    corrie du kommst einfach so kinderlieb rüber und kümmerst dich des öfteren um die grinsekätzchen wie wenns die deinen wären, und da kommt es einem schon vor wie wenn du ne mama wärst ;) .du wärst auch sicher ne Super Mama, auch wenn dein weg erst mal anderst verläuft, wie die wissen, die deinen steckbrief lesen ;) :D


    lg :bear:

  • Danke für Eure Antworten! Es KANN also weggehen, muss aber nicht und wenn es nicht weggeht ist das auch normal? Na klasse und das mir Erbsenzähler...


    Bärbel: Danke für Dein Angebot, aber ich hab google und einen Drucker :D Ich habe diese Arbeitsblätter hier gefunden klick, ich denke die tun er erst einmal. Oder taugen die aus Lehrerinnensicht nichts? Meine Schulzeit ist zwar nicht so lange her, dass ich Schreiben noch auf einer Schiefertafel gelernt habe, aber seit "Fu ruft tut" (na, wer kennt das noch?) kann sich ja einiges getan haben in der Grundschule :D

    • Offizieller Beitrag

    @Corrie....diese Arbeitsblätter sind absolut in Ordenung....ich könnte Dir auch nur welche in der Art heraussuhen.


    Wichtig ist der Bewegungsablauf "Sonne, Mond und Sterne". Nur einfach nachmalen/nachschreiben, wie er will bringt auch nichts. Nur konsequentes Training und gegebenenfalls auch mitsprechen, damit sich die Reihenfole des Schreibens einprägt.


    Viel Spaß beim Üben!



    Liebe Grüße


    Bärbel :hund1